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26. Mai 2021

Online-Trauung — Hochzeit feiern trotz Corona

Online-Trauung im Wohnzimmer — und alle Hochzeitsgäste sind live dabei. Absagen kommt für das Brautpaar gar nicht in Frage. Auch wenn die Online-Trauung die Notlösung ist, es ist ein unvergessliches Event für alle. Und auch die Generation Ü-65 ist voller Tatendrang dabei. "Und es hat Zoom gemacht", schreibt der MDR über meine erste virtuelle Hochzeit.
Online-Trauung — Hochzeit feiern trotz Corona

Ich kann online Schuhe für meine Kinder bestellen, sogar im Internet den günstigsten Handwerker finden und zur Not auch beim virtuellen Stammtisch Freunde nach langer Zeit mal wieder sehen. Aber eine Hochzeit? “Niemals”, wäre meine Antwort als Trauredner noch vor einem Jahr gewesen.

 

Heiraten digital — Alle Hochzeitsgäste feiern am Bildschirm mit

Dieses Hochfest der Gefühle lässt sich nur dreidimensional erleben. Ein Jahr später und nach der Premiere meiner ersten Online-Trauung muss ich sagen: Es funktioniert! Es macht Spaß! Es ist ein Fest! Ja, es ist anders, aber es ist ein authentisches Abbild der Zeit. Und darum geht es mir in der freien Trauung. Als Trauredner möchte ich keine Scheinwelt kreieren, sondern Menschen ein Freudenfest bereiten. Und das geht auch online. Bevor ich das Loblied auf die Online-Trauung anstimme, sei angemerkt: Viel lieber habe ich als Trauredner ganz viele Gäste um mich herum. Internet-Wedding ist besser als gar keine Trauung. Aber sobald wir wieder im real life feiern können, machen wir das!

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Der Beweis: Mit negativem Coronatest zur freien Trauung.

Ich bin negativ und starte positiv in den Hochzeitstag

Der Start in den Tag beginnt für mich als Trauredner mit einem Corona-Schnelltest. Für die Kinder ein Highlight, wenn sie das Wattestäbchen Papa in die Nase rammen dürfen, anschließend die Flüssigkeit in das Röhrchen träufeln, das Wattestächen eine Minute kreisen lassen, dann fünf Tropfen auf den Kontrollstreifen. Ein Event à la Corona. Und dann, zwischen Brötchen und Espresso, der jubilierende Ausruf: “Du bist negativ!” Was für ein Kompliment. Ein perfekter Start in den Tag. Schnell in den Anzug gesprungen, Fliege gebunden, Auto gepackt und ab zu meinem Brautpaar. Ein ganz besonderes Paar, das ich in den vergangenen Monaten intensiv begleitet habe. Mehrfach haben wir umgeplant, aber für die beiden Leipziger stand eines fest: Wir feiern!

Annett und Dirk erwarten mich schon, tragen bereitwillig den Inhalt meines Kofferraums mit nach oben: Kabeltrommel, Mikrofonständer, drei Lichtboxen, drei Stative, Rednerpult. Ich trage die Verantwortung — und die wiegt schwer. Denn heute gilt es nicht nur die Musik abzufahren, sondern auch die Zoom-Konferenz mit allen Gästen zu steuern. Das Esszimmer ist komplett umgeräumt, Platz für die Trauung. Eine Eheerneuerung nach 30 Jahren, auch Sohn Dennis unterstützt uns bei der Technik: Drei Kameras sorgen für unterschiedliche Perspektiven, über ein Notebook werden Sound und Video- und Musikeinspieler gesteuert, ein zweites Notebook regelt die Regie für unser virtuelles Wedding. Was sich kompliziert anhört, geht leichter als gedacht. Auch hier zählt Vorbereitung und mehrfache Techniktests. Die Kabel sind im Nu verlegt, kurze Stellprobe, Soundcheck, Lichtprobe. Und nach 20 Minuten steht alles. Zeit für einen zweiten Kaffee.

 

Vorfreude bei den Gästen — keine Spur von Aufregung?

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Der Esstisch wird festlich geschmückt und zaubert Hochzeitsfeeling ins Wohnzimmer.

Doch mit gemütlich Zurücklehnen ist nichts bei dieser Wohnzimmertrauung. Denn schon 45 Minuten vor Beginn der virtuellen Hochzeit gehen die ersten Hochzeitsgäste online und loggen sich in die Zoom-Sitzung ein. Ein großes Hallo. Viele haben sich seit Monaten nicht gesehen und gehört. Wenige Minuten später sind alle munter am Plaudern. Und alle haben sich fein gemacht, keine Spur von Homeoffice-Feeling. Mein kurzes Warmup ist eigentlich gar nicht mehr nötig, denn alle sind zwischen voller Entspannung und erwartungsvoller Vorfreude. Fast alle: denn die Braut darf noch nicht vor die Linse. Es soll eine Überraschung werden, ein kleiner Wow-Auftritt, wenn es schon keinen großen Einzug gibt. Denn das wäre albern von der Küche ins Wohnzimmer? Nein! Dann lieber ein Video mit Fotos aus 30 Jahren und dem wunderbaren Song “Wunder” der Berliner Band “Staubkind”.

Und dann ist es soweit: Dieser prickelnde Moment, wenn Braut und Bräutigam erscheinen. Gänsehautfeeling — es fühlt sich gut an. Es ist nicht wie bei einer richtigen Trauung, es ist in diesem Moment eine richtige Trauung. Ich schaue in die Gesichter meines Brautpaars, schaue auf den Monitor mit all den Gästen. Und sehe pure Lebensfreude, Dankbarkeit diesen Tag gemeinsam zu feiern, wenn auch anders als geplant. Aber feiern. Wie lange haben wir uns alle danach gesehnt.

 

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Premiere Nummer zwei: Eine Trauung in Strümpfen.

Hochzeit im Livestream — Applaus und Liebe in Gebärdensprache

Mein Mikro ist an, alle anderen sind stumm geschaltet. Und dennoch gibt es in der Online-Trauung tüchtig Feedback; über Gesten aus der Gebärdensprache sehe ich immer wieder spontanen Beifall auf dem Monitor. Da werden wie wild die Arme gehoben, die Hände wackeln. Andere formen mit ihren Händen ein Herz. Ich bin im Flow. Der Sohn der beiden und der Vater der Braut kommen zu Wort, ein kurzes Trauritual, meine mega Traurede natürlich und dann der Ringtausch und ein Eheversprechen, das zu Tränen rührt. Und zum Schluss legen Annett und Dirk noch eine flotte Sohle aufs Parkett oder vielmehr auf den Teppich. Dem Wohnzimmer-Ambiente folgend habe ich vorsorglich meine Schuhe ausgelassen. Es ist eine Doppelpremiere: Nicht nur die erste Online-Trauung, sondern auch die erste in Strümpfen für mich als Trauredner.

Und dann gehen alle Mikros der Gäste wieder an, sie zücken ihre bereitgestellten Getränke, und wir erheben bei der virtuellen Hochzeit das Glas auf ein Paar, das ausgehend vom Leipziger Wohnzimmer eine starke Botschaft aussendet: Wir lassen uns nicht unterkriegen, wir halten zusammen — in der Vergangenheit, in der Gegenwart und auch in der Zukunft. Denn gegen die Liebe hat Corona keine Chance.

 

 

 

 

 

Meine erste Online-Trauung, Corona macht's möglich. Es war aufregend, lief technisch reibungslos und war ein ganz besonderes Event mit einer starken Botschaft.
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Wunschredner – Leben. Lieben. Lachen.

Begleitet mich auf die größte Abenteuerreise – das Leben. Mit Humor und Tiefsinn. Ich erzähle – manchmal auch mit Gästen – von großen Festen wie Hochzeit, Taufe und natürlich auch Abschied. Die Trauerfeier, letzte Fest eines Menschen auf Erden. Bei all diesen Lebensereignissen spreche ich als freier Redner – als Wunschredner.

Und alle dieser Feierlichkeiten haben eines gemeinsam: Es geht um Leben, Lieben, Lachen.

Ja, auch bei der Trauerfeier darf geschmunzelt werden. Und auch Episoden aus dem Familienleben bleiben nicht verborgen. Von der Erdbestattung eines Regenwurms bis zur Verwandlung von Wasser in Eis.

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